KI revolutioniert alles, haben sie gesagt. 🤖 Meine Idee? So gut! Auf User-Wünsche abgestimmt, ein Blog-Manko gelöst: socialiger machen, weniger wie eine Textablage. 📝 Am Ende: Ein großer Flop. 😕

📖 Liebes KI-Tagebuch,
die Erfolgsgeschichte des Videotexts hat mich schon immer fasziniert. 📺 Es ist noch gar nicht so lange her, dass die millionenfache Nutzung trotz Internet selbst Medienschaffende verblüffte. Warum? Ganz klar: Immer aktueller als das Fernsehprogramm. Die Texte kurz. Der Inhalt auf 999 Seiten kuratiert. Schnell am Ziel. 🚀
Genau dieses Erlebnis hatte ich mir auch für mein Chatbot-Experiment versprochen.
Im August ging der Bot online – prominent auf meiner Link-in-Bio-Seite platziert und wie einst Karl Klammer links unten auf jeder Bildschirmseite meines Blogs. 🖥️ Mein Blog-Bot sollte mehr sein als nur eine aufgebohrte Suchmaschine oder eine Kontaktmöglichkeit. Vielmehr:
- Ein Guide, der euch den Aufenthalt im Blog erleichtert, indem er Inhalte nach eurem Geschmack kuratiert. 📚
- Eine schnelle Hilfe, die häufige Anliegen direkt beantwortet oder erledigt. ⏱️
- Dazu ein paar kleine Spielereien, die dem Bot eine digitale Persönlichkeit verleihen. 🤖
Genauso wie wir früher mit der Fernbedienung durch den Videotext brausten, sollte der Bot euch durch die jahrelang gewachsene Content-Welt meines Blogs führen.
Technisch hat alles einwandfrei geklappt. Ich hatte bei der Konzeption und Programmierung mit größeren Herausforderungen gerechnet. Auch der Dauerbetrieb läuft reibungslos. Aber: Der Chatbot wird kaum genutzt. 😔
Anscheinend habe ich es nicht geschafft, überzeugend zu vermitteln, dass er 90 % der Anliegen meiner Blog-Besucher zeitsparender lösen kann. Zumindest nicht so überzeugend, dass die Besucher motiviert waren, tatsächlich mit meiner Seite zu chatten.
🤖 Warum der Chatbot scheiterte
Bei all der Faszination darüber, dass der Chatbot sogar beantworten konnte, wann Besucher mit der Antwort einer Mail rechnen können, habe ich einen wichtigen Punkt übersehen: Bevor die KI wirklich helfen kann, müssen die Besucher einen Schritt wagen – den Chat starten und ihr Anliegen formulieren. Wenn ich ehrlich bin: Auch ich zögere oft, Chatboxen auf anderen Webseiten zu nutzen, vor allem wenn die KI offensichtlich reagiert. Warum? Vielleicht, weil die bisherigen Erfahrungen oft enttäuschend waren. 🤷♂️ Hier sind drei Beobachtungen, die ich bei meinen Blog-Besuchern gemacht habe:
- Kein Bonus für den Chatbot — Im Kampf um die Aufmerksamkeitsspanne der Besucher hat der Chatbot keinen Vorteil. ⏳ Oft bleiben pro Besuch nur 30 Sekunden. Der Chatbot konnte weder die Verweildauer verlängern noch sich innerhalb dieser kurzen Zeitspanne ausreichend beweisen.
- Im Zweifel lieber das Formular — Wenn mein Blog-Bot an einem bestimmten Punkt nach Name oder E-Mail fragte, brachen viele die Interaktion ab – selbst wenn sie schon weit gekommen waren. 😬 Im Gegensatz zu klassischen Kontaktformularen scheint der Bot weniger Vertrauen zu genießen. User füllen lieber schnell ein Formular aus, anstatt mit einem Chatbot zu interagieren.
- Chatbox ist ungeeignet — Ich glaube, das Experiment könnte erfolgreich sein, wenn die Chatbox aus Sicht der User nicht der Startpunkt der Interaktion wäre. 🚪 Stattdessen müsste der Einstieg nahtlos in das Umfeld des Blogs integriert sein: durch Call-to-Action-Buttons, Links, Auswahl- oder Eingabefelder. Die KI würde im Hintergrund arbeiten. Je nach Aktion würden die nächsten Schritte direkt auf der Webseite, in einer Chatbox, per Mail oder Messenger stattfinden.
Was nehme ich mit? Der Nicht-Erfolg des Chatbots hat mich vermutlich schlauer gemacht als ein Erfolg es je könnte. Ich habe nicht nur gelernt, welche Faktoren bei der Einführung von KI über Erfolg entscheiden, sondern auch viele Ideen entwickelt, die für meine Arbeit tatsächlich wertvoll sind. 💡Ganz nebenbei hat sich sogar aus einem Host ein sprechender, selbstagierender Co-Host entwickelt, der mit mir Podcasts moderiert. 🎙️ (Den Beweis droppe ich bald hier!) Wie geht es weiter? Ich stelle euch jetzt einige der entstandenen Ideen und Möglichkeiten zum Mitmachen vor. 🚀
🤖 Neun frische Chatbot-Ideen für 2025
Für eigene Projekte
1. Blog-Bots 📝
„Was sagt der Blog-Autor wohl zum Thema XY?“ oder „War das schon vor zehn Jahren mal Thema?“
Der Bot kennt alle Blogeinträge auswendig, gibt Lesetipps zu aktuellen Beiträgen oder reagiert direkt auf Suchanfragen.
2. Newsletter-Bots 📬
Newsletter bauen mit jeder Ausgabe einen großen Wissensschatz auf. Aber neue Leser*innen haben oft keinen Zugriff darauf. Der Bot könnte alte Ausgaben durchsuchen und spezifische Themen vorschlagen.
3. Podcast-Bots 🎙️
„Hatten die nicht mal etwas über XY gesagt? Wo war noch mal die Stelle zu YZ?“
Der Bot kennt alle Transkripte und stellt individuelle Playlists zu Höreranfragen zusammen.
Für Redaktionen
4. Dienstplan-Management 📆
Statt teurer Software oder zeitintensiver Pflege eingeschickter Verfügbarkeiten könnte eine KI den Dienstplan verwalten. Die KI berücksichtigt Verfügbarkeiten, Freienbudgets und Überstundenkonten und gibt kluge Vorschläge für kurzfristige Ausfälle.
5. WhatsApp-Beantwortung 💬
Radiosender und andere Redaktionen wissen, wie aufwendig es ist, Höreranfragen über WhatsApp zu beantworten. Ein Bot könnte die Top-10-Fragen eigenständig lösen, z. B. Musikwünsche, Blitzerhinweise oder Details zu Beiträgen. So bleibt mehr Zeit, um komplexere Nachrichten zu beantworten, die sonst oft liegen bleiben.
6. Wo-finde-ich-was-Guide 🔍
Hörer*innen kommen mit den gleichen Anliegen auf die Senderhomepage, finden aber oft nicht die gesuchte Information. Ein Chatbot könnte direkt helfen, z. B. die Telefonnummer zum geheimnisvollen Geräusch oder den Weg zum Gewinnspiel.
Für die eigene journalistische Arbeit
7. Recherche-Shortkey 🔑
Wie oft kopiere ich Prompts für wiederkehrende Aufgaben oder suche alte Chats heraus, um den Kontext weiter zu nutzen? Ein Arbeits-Bot wäre ideal: Hinterlegte Prompts könnten mit einem Shortkey aktiviert werden, um z. B. eine Recherche zu starten – nur noch das Thema eingeben, und los geht’s.
8. Übersetzungs- und Zusammenfassungs-Shortkey 🌍
Das gleiche Prinzip für Übersetzungen und Zusammenfassungen. Man könnte nicht nur die Sprachen hinterlegen, sondern auch das gewünschte Format (z. B. Stichpunkte, Fließtext oder Diagramm).
9. Archiv-Shortkey 📂
„Was habe ich schon mal zu einem Thema gemacht?“ oder „Wie sah die Timeline aus?“
Der Bot könnte vergangene Berichte durchsuchen, passende Absätze vorschlagen und Zeit sparen, indem er bereits bestehende Inhalte für neue Texte zusammenfasst.
▶️ Lust auf ein eigenes Chatbot-Experiment?
Hast du eine meiner 9 Ideen im Kopf – oder vielleicht sogar deine eigene? 💡
Dann melde dich einfach. Gemeinsam können wir einen Praxis-Test starten – egal ob der Bot für dich, die Nutzer*innen deiner Publikation oder dein Unternehmen gedacht ist.
Ein Test bringt uns beide weiter – und vielleicht entsteht etwas, das in den Dauerbetrieb geht. 🚀
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